[bsa_pro_ad_space id=14]
Blut ist eine Flüssigkeit, die durch das Herz-Kreislauf-System fließt. Der durchschnittliche Erwachsene besitzt 4-6 Liter Blut, es macht in etwa 6-8% des Körpergewichts aus.
Zusammensetzung
Blut besteht im wesentlichen aus zwei Komponenten: zum einen das Blutplasma, zum anderen die zellulären Bestandteile.
Blutplasma
Das Blutplasma macht ca. 55% des Gesamtblutvolumens aus. Mehr als 90% des Blutplasma bestehen aus Wasser, 7-8% sind Proteine wie Fibrinogen (50% der Proteine und zuständig für die Blutgerinnung), Albumine und Globuline. Nur rund 1% des Plasma bilden sogenannte Elektrolyte wie Kalium, Calcium und Magnesium. Blutplasma ohne Fibrinogen wird als Blutserum bezeichnet.
Zelluläre Bestandteile
Die zellulären Bestandteile machen die restlichen 45% des Blutvolumens aus. Sie setzen sich aus 3 Blutzelltypen zusammen:
- rote Blutkörperchen (Erythrozyten): Sauerstofftransport
- weiße Blutkörperchen (Leukozyten): Immunabwehr
- Blutplättchen (Thrombozyten): Blutgerinnung
Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer und werden ständig neu gebildet, vor allem im Knochenmark und im lymphatischen Gewebe. Der Vorgang der Blutbildung heißt Hämatopoese.
Aufgaben
Zu den Aufgaben des Blutes gehören:
- Antransport von Sauerstoff sowie Abtransport von Kohlendioxid
- Nährstoffversorgung der Körperzellen
- Wärmetransport
- Abtransport von Stoffwechselprodukten
- Transport von Abwehrzellen und Antikörpern
- pH-Wert-Regulation (Pufferfunktion)
- chemische Steuerung (Hormone, Vitamine)
- Regulation des Wasser-und Elektrolythaushalts
Puffersysteme
Im Blut befinden sich diverse Puffersysteme, die den pH-Wert in engen Grenzen halten und somit die Homöostase sicherstellen. Diese Puffersysteme sind:
- Kohlensäure-Bicarbonat-System
- Hämoglobin-Puffer
- Proteinpuffer
- Phosphatpuffer
Der normale pH-Wert bei Menschen liegt zwischen 7,35 und 7,45. Ist der pH geringer so spricht man von einer Azidose, einen erhöhten pH bezeichnet man als Alkalose.
Hämatokrit-Wert
Der Hämatokrit-Wert gibt den Anteil der zellulären Bestandteile im Gesamtblut an. Normwerte liegen für Männer bei 40-50% und für Frauen bei 37-47%. Der Hämatokrit ist ein Maß für die Zähflüssigkeit des Blutes: je mehr zelluläre Bestandteile vorhanden sind, desto zähflüssiger ist das Blut und desto höher ist der Strömungswiderstand. Für das Herz bedeutet dies einen höheren Arbeitsaufwand.
Hämatokrit und Ausdauertraining
Durch Ausdauertraining erhöhen sich sowohl die zellulären Bestandteile als auch das Plasmavolumen. Die Zunahme an Plasmavolumen ist jedoch höher als die Zunahme von festen Bestandteilen. Die Folge ist eine Senkung des Hämatokrit-Werts und ein verringerter Strömungswiderstand des Blutes, was zugleich geringere Druckarbeit für das Herz bedeutet.
Anpassung des Blutes an Ausdauertraining
Kurzfristig kommt es zu einer Eindickung des Blutes durch Flüssigkeitsverschiebungen aus dem intravasalen in den extravaslaen Raum. Langfristig hebt sich diese Eindickung jedoch auf, das Blut verdünnt sich. Das Blutvolumen erhöht sich durch Ausdauertraining, was wie oben beschrieben auf die Zunahme von festen Bestandteilen und Plasmavolumen zurück zu führen ist (Senkung des Hämatokrit). Das erhöhte Plasmavolumen dient zudem als Wasserreserve.
Durch eine Zunahme der Hämoglobin-Masse in den Erythrozyten verbessert sich die Sauerstofftransportkapazität des Blutes. Außerdem erhöhen sich die Kalium- und Calciumkonzentrationen im Blut. Diese Elektrolyte sind für die Muskelkontraktion und die Funktionsfähigkeit des Nervensystems von Bedeutung.
Quellen
Silbernagl, S. (2012). Taschenatlas Physiologie. Georg Thieme Verlag.
Weineck, J. (2000). Sportbiologie. 7. überarbeitete und erweiterte Auflage. Spitta, Balingen.
« Zurück zum Lexikon