Der Blutdruck ist derjenige Druck den das fließende Blut auf die Gefäßwände ausübt. Die Maßeinheit ist mmHg. Er wird wie folgt berechnet:
Blutdruck = Herzminutenvolumen (HMV) * peripherer Gefäßwiderstand (R)
Bei erhöhtem Blutdruck spricht man von Hypertonie, bei vermindertem spricht man von Hypotonie. Man unterscheidet weiterhin zwischen:
- systolischer Druck
- diastolischer Druck
Der systolische Druck ist der maximale Druckwert der bei der Herzkontraktion (Systole) erzeugt wird. Der diastolische Druck ist der minimale Druckwert der in der Bluteinströmungsphase (Diastole) erzeugt wird. Bei dynamischer körperlicher Arbeit erhöht sich das HMV um das 3-5 fache, dadurch kommt es zu einer geringen bzw. keiner Änderung des Blutdrucks. Bei statischer Arbeit sinkt das HMV stark ab, es kommt zu einer starken Erhöhung des Blutdrucks.
Klassifikation
Laut WHO lassen sich verschiedene Blutdruckbereiche klassifizieren.
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Messung
Die Blutdruckmessung ist prinzipiell einfach durch zu führen. Er kann manuell mit einem Sphygmomanometer und einem Stehthoskop gemessen werden oder mit einem digitalen Blutdruckmessgerät erfasst werden.
Blutdruck bei körperlichen Belastungen
Rhythmische Belastungen
Bei rhythmischen Belastungen (Laufen, Radfahren) kommt es zu einer Dilatation (Erweiterung) der Blutgefäße, wodurch der Blutfluss erleichtert stattfinden kann. In den ersten Belastungsminuten steigt der Blutdruck auf Werte von 140-160 mmHg, in weiterer Folge stagniert er. Der diastolische Blutdruck verändert sich so gut wie nicht. Auf Grund des großen Herzminutenvolumens kann der Blutdruck bei Ausdauerathleten auf bis zu 200 mmHg ansteigen.
Krafttraining
Durch den anhaltend hohen Druck der Muskels auf die Arteriolen kommt es zu einem stark ansteigenden Blutdruck. Das bedeutet eine deutliche Mehrbelastung für das Herz. Bei Patienten mit Hypertonie ist deshalb Vorsicht geboten.
Oberkörperübungen
Bei Oberkörperübungen steigt der Druck im Vergleich zu Unterkörperübungen bei gleicher Belastung in %VO2max stärker an. Das ist mit den geringeren Muskelmassen im Oberkörperbereich sowie den geringeren Gefäßdurchmessern in oberen Körperregionen zu begründen.
Erholung
Nach Belastungsende bildet sich in den unteren Extremitäten und den viszeralen Organen ein Blutpool. Dadurch sinkt der systolische Blutdruck auf Werte unterhalb des Ausgangswerts ab, ein Effekt der in etwa 12 Stunden lang anhält. Daran wird ersichtlich, dass Ausdauertraining ein wirksames nichtpharmakologisches Medikament gegen Bluthochdruck darstellt!
Quellen
http://www.onmeda.de/krankheiten/bluthochdruck-definition-1685-2.html; Stand: 14.5.2015
McArdle, W. D., Katch, F. I., & Katch, V. L. (2010). Exercise physiology: nutrition, energy, and human performance. Lippincott Williams & Wilkins.
Röthig, P. & Becker, H. & Carl, K. & Kayser, D. & Prohl, R.(1992). Sportwissenschaftliches Lexikon. Hofmann-Verlag: Schorndorf.
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