Eine Fall-Kontroll-Studie ist eine retrospektive Untersuchung und besteht gewissermaßen aus zwei Stichproben:
- Fall-Stichprobe: erkrankte Personen
- Kontroll-Stichprobe: nicht-erkrankte Personen
Beide Stichproben werden auf Expositionen (z.B. Ausmaß körperlicher Aktivität) untersucht. In weiterer Folge können Korrelationen zwischen Risikofaktoren und Krankheiten ermittelt werden, allerdings keine Ursache-Wirkungs-Beziehung.
Abbildung 1 gibt eine Übersicht der Studientypen im Bereich der Epidemiologie.
Abbildung 1: Studientypen in der epidemiologischen Forschung
Vorteile einer Fall-Kontroll-Studie
- kein Risiko für Studienteilnehmer
- vorhandene Datenquellen (z.B. Patientenakten) können genutzt werden
- wenige Versuchspersonen und Kontrollen notwendig
- seltene Krankheiten können aufgedeckt werden
- Krankheiten mit langer Latenzzeit können aufgedeckt werden
- schnell
- kostengünstig
- multiple potenzielle Krankheitsursachen können untersucht werden
Nachteile einer Fall-Kontroll-Studie
- Risiko bei Fällen und Kontrollen kann nicht bestimmt werden
- Detaillierte Bestimmung des Ursache-Wirkungs-Mechanismus kann nicht ausreichend erfolgen
- Auswahl geeigneter Kontrollgruppe kann unvollständig sein
- Kontrolle und Erfassung von Störgrößen und Confoundern möglich
- unklare Validität der Daten
- stützt sich oft auf Erinnerungen und Aufzeichnungen vergangener Expositionen