Der Begriff Hyperventilation kommt aus dem altgriechischen und bedeutet soviel wie „Überfächeln“. Physiologisch gesehen kommt es dazu, dass mehr CO2 abgeatmet wird als im Stoffwechsel entsteht.
Ursache und Folgen
In Folge kommt es zu einem Absinken des Kohlenstoffdioxid-Partialdrucks (PCO2) im Plasma (Hypokapnie) und zu einer respiratorischen Alkalose. Das heißt dass der pH-Wert im Blut über den Normwert von ca. 7,45 ansteigt. Ursachen für eine Hyperventilation können psychisch determiniert sein oder in Folge eines Höhenaufenthalts auftreten, da dort der O2-Gehalt der Luft zu niedrig ist.
Um einen normalen pH-Wert zu erreicht wird vermehrt HCO3– durch die Niere ausgeschieden. Dieser Vorgang heißt renale Kompensation.
Symptome
Patienten klagen über eine verstärkte Luftnot und ein Engegefühl in der Brust. Es kommt auch zu einer schnelleren Atemfrequenz (Tachypnoe). Typischerweise kommt es auch zu einem Gefühl der Benommenheit, zu Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen und teilweise sogar zu Lähmungen der Körperextremitäten. Kardial gesehen kann es zu Herzstechen und Herzklopfen kommen.
Behandlung
Bei aktuer Hyperventilation wird der Patient angehalten ruhig und kontrolliert zu atmen. Gegebenfalls müssen auch Hyperventilationsmasken oder Ähnliches angewendet werden um die Hyperventilation einzudämmen. Bei Patienten mit chronischem Hyperventilationssyndrom erfolgt eine psychotherapeutische Behandlung.
Quelle:
Silbernagl, S. & Despopoulos, A. (2001). Taschenatlas der Physiologie. Stuttgart: Thieme-Verlag.
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