Bei einer Kohortenstudie werden zu mehreren Zeitpunkten im Untersuchungszeitraum Daten bzw. definierte Parameter/Variablen erfasst. Sie werden deshalb auch Längsschnittstudien genannt, da sie den zeitlichen Entwicklungsverlauf (z.B. von Krankheiten) widerspiegeln. Kohortenstudie können entweder retrospektiv oder prospektiv angelegt sein.
Eine Kohorte ist eine Personengruppe die ähnliche Merkmale aufweist, z.B. Ausmaß an körperlicher Aktivität. Durch Kohortenstudien können Zusammenhänge zwischen Expositionsfaktoren (körperliche Aktivität ja/nein) und einem definierten Outcome (z.B. Herzinfarkt) ermittelt werden.
Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Studientypen in der Epidemiologie:
Abbildung 1: Studientypen im Bereich der Epidemiologie
Vorteile einer Kohortenstudie
- Trennung zwischen Ursache und Wirkung
- sehr repräsentativ
- mehrere Zielgrößen können beobachtet werden
- Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der Datenerfassung/Studie möglich
Nachteile einer Kohortenstudie
- zeitintensiv
- kostenintensiv
- viele Versuchspersonen notwendig
- hohe Bereitschaft zur Mitarbeit der Probanden notwendig
- Gefahr von drop-outs durch lange Laufzeit
- evtl. unvollständige Erfassung bzw. Kontrolle von Störgrößen
- Rahmenbedingungen können sich verändern (z.B. Exposition)
Synonyme:
cohort study