Die Vene ist ein Blutgefäß das sauerstoffarmes Blut (mit Ausnahme der Lungenvenen) aus der Peripherie zum rechten Vorhof des Herzens transportiert. Nach der Abgabe von Sauerstoff und der Aufnahme von Kohlendioxid durch die Kapillaren wird das nun sauerstoffarme Blut in die Venen bzw. die kleineren Venolen eingespeist. Die beiden größten Venen des Menschen sind die obere Hohlvene (Vena cava superior) und die untere Hohlvene (Vena cava inferior). Das Venen stellen das Niederdrucksystem des Kreislaufs dar.
Aufbau
Wand
Die Vene besteht aus drei Schichten, nämlich der Tunica interna, der Tunica media und der Tunica externa (oder adventitia). Venen sind flexibler als Arterien, wobei ihre Wände dünner und stärker mit Bindegewebe durchsetzt sind. Die großen Venen besitzen eine schmale Tunica media, dafür eine stark ausgeprägte Tunica externa.
Venenklappen
Außerdem besitzen Venen sogenannten Venenklappen. Diese verhindern einen Rückfluss des Blutes in die Peripherie. Venenklappen sind in regelmäßigen Abständen an den Venenwänden angebracht. Der venöse Rückstrom wird zudem durch Muskelkontraktionen (und somit Venenkomprimierung) unterstützt. Sind Venenklappen defekt bzw. werden varikös ist der venöse Rückstrom des Blutes zum Herzen nicht mehr gewährleistet, das Blut fließt nach unten und versackt. Die Folge ist eine Bildung von Krampfadern, meist in den oberflächlichen Venen der unteren Extremität.
Funktion
Der Blutdruck im Venensystem ist geringer als im arteriellen System, das Blut fließt langsamer und gleichmäßiger. Das sauerstoffarme Blut aus den unteren Körperregionen fließt durch den Bauchraum über die untere Hohlvene (Vena cava inferior) zurück zum Herzen, das Blut aus Schulterregion, Kopf und Nacken mündet in die obere Hohlvene (Vena cava superior).
Venen als Blutreservoir
Rund 65% des Blutes befindet sich in Ruhe im Venensystem, es kann daher als Blutreservoir bezeichnet werden. Steigt der Blutbedarf durch körperliche Belastungen, so wird Blut aus dem Venensystem in den Kreislauf gepumpt. Dies geschieht mittels eines erhöhten Venentonus.
Venöser Blutstau
Durch plötzliches Aufstehen nach langem Liegen kann es zu einem Versacken des Blutes in der unteren Extremität kommen. Der damit entstandene Blutstau führt zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, es kann zu Schwindel kommen. Dieses Phänomen bezeichnet man als Orthastase-Syndrom. In diesem Fall sollte der venöse Rückstrom durch Muskelkontraktionen unterstütz werden, oder der Kopf nach unten bzw. erneut eine horizontale Position eingenommen werden.
Venensystem und Sport
Krampfadern
Krafttraining erschwert durch unrhythmische Belastungen und eine Kompression des Bauchraums den venösen Rückstrom über die untere Hohlvene. Es entsteht ein Blutstau der die Krampfadern noch verschlimmern kann. Belastungen wie Laufen oder Radfahren hingegen erleichtern durch rhythmische Muskelkontraktionen den venösen Rückstrom und können zur Verbesserung von Krampfadern führen.
Cool-Down
Durch ein Cool-Down also ein Abwärmen nach sportlichen Betätigungen wird der Blutfluss zum Herzen verbessert. Außerdem wird so die Laktatelimination ,durch Verstoffwechslung im Herz, beschleunigt.Ein richtiges Cool-Down sollte eine niedrige Intensität aufweisen und durch rhythmische Tätigkeiten gekennzeichnet sein.
Quellen
http://www.kardiotechnik.org/Blutgefasssystem.pdf, Stand: 18.12.2015
Silbernagl, S. (2012). Taschenatlas Physiologie. Georg Thieme Verlag.
Weineck, J. (2000). Sportbiologie. 7. überarbeitete und erweiterte Auflage. Spitta, Balingen.
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