In jeder Muskelzelle herrscht eine elektrische Ladung vor. Diese kommt durch das Vorhandensein von Ionen zustande. Ist der Muskel im Ruhezustand beträgt die Spannung ca. -90mV. Erreicht ein Aktionspotential die Zellmembran so sorgt die Natrium-Kalium-Pumpe für ein vermehrtes Eindringen von Natrium-Ionen in das Innere der Membran. Es kommt zu einer sog. Depolarisation. Die elektrische Spannung liegt nun bei ca. +30mV. Einer Depolarisation folgt eine Repolarisation, das Ladungsungleichgewicht wird durch vermehrten Ausstrom von Kalium-Ionen aus dem Zellinneren wieder hergestellt. Die elektrischen Signale die diese De- und Repolarisationsvorgänge erzeugen werden im Zuge der Elektromyografie gemessen und folglich ausgewertet.
Die Elektromyografie bietet eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten:
- Messung der Muskelaktivität nach Verletzungen
- Messung der Stärke der Muskulatur
- Feststellung einer möglichen Muskelentzündung
- Analyse von inter- und intramuskulärer Koordination
- Maßnahme zur Trainingssteuerung
- Messung eines Trainingsprogramms auf Effektivität
Quelle:
Müller, E. & Gollhofer, A.(2009). Handbuch Sportbiomechanik. Hofmann-Verlag, Schorndorf.[/ultimate_heading]