Das MAARS-Modell von Fuchs wurde 1997 entwickelt und beschäftigt sich mit den psychologischen Determinanten die im Zusammenhang mit regelmäßiger sportlicher Aktivität stehen. Das MAARS-Modell wurde speziell für den Gesundheitssportbereich konzipiert.
Beschreibung
Laut Fuchs gibt es diverse Determinanten die eine Sportteilnahme beeinflussen. Die zwei Determinanten die direkt auf die Sportteilnahme wirken sind die soziale Unterstützung sowie die Intention. Diese beiden Determinanten werden wiederum von anderen Faktoren beeinflusst.
Die soziale Unterstützung ist ein wesentlicher Faktor für die Sportteilnahme. Das Sporttreiben wird wahrscheinlicher wenn die Person sozial unterstützt wird, also wenn die Oma beispielsweise auf das Kind aufpasst, während die Person in den Lauftreff geht. Ist die soziale Unterstützung nicht gegeben stellt das Kind bzw. das Problem, dass man es nicht alleine lassen kann, in diesem Fall eine Barriere dar. Die soziale Unterstützung wirkt auch direkt auf die Intention der Person. Die Intention einen Sport auszuüben wird also beispielsweise dadurch verstärkt, dass die Person weiß dass es eine komplette Laufausrüstung von ihrem Lebenspartner geschenkt bekommt. Ebenfalls wirkt die soziale Unterstützung auf die Selbstwirksamkeit, diese kann je nachdem erhöht oder gesenkt werden. Eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit tritt ein, wenn die Person etwa vom Lebenspartner gestärkt wird. Ist die Selbstwirksamkeit hoch, so steigt die Intention und somit auch die Wahrscheinlichkeit der Sportteilnahme.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Barriere-Erwartung. Wenn die Person erwartet dass ihre Sportteilnahme von vielen Barrieren (wenig Zeit, Kind, etc.) behindert wird, so sinkt die Intention. Ist die Barriere-Erwartung gering so steigt die Intention und die Chance auf eine Sportteilnahme.
Die Gesundheitserwartung wirkt als weiterer Faktor direkt auf die Intention der Person. Ist die Gesundheitserwartung hoch, so ist die Person davon überzeugt, dass das Sporttreiben beispielsweise hilft Gewicht zu verlieren und gesünder zu werden. Die Gesundheitserwartung wird dabei vom sozialen Umfeld beeinflusst. Wenn etwa ein Sportfachmann bestätigt dass ein gewisses Bewegungsprogramm hilft gesunder zu werden und abzunehmen, so steigt die Gesundheitserwartung möglicherweise an.
Die Vulnerabilität sagt aus wie anfällig eine Person für eine bestimmte Krankheit ist. Ist die Vulnerabilität hoch, so ist die Intention erhöht und die Sportteilnahme wird wahrscheinlicher. Jedoch ist es oft so, dass bei Personen mit einer hohen Vulnerabilität eine Denkumkehr stattfindet, im Sinne von: „Es ist eh schon egal, ich kann ja sowieso nichts dagegen tun!“.
Ein weiterer Faktor ist der Änderungsdruck. Er sagt aus wie „prekär“ die Lage der Person ist und wie wichtig eine Verhaltensänderung ist. Der Änderungsdruck kann beispielsweise durch Diagnosen eines Arztes oder Hinweise dessen auf die Notwendigkeit einer Verhaltensänderung gesteigert werden. Ist der Änderungsdruck zu hoch, so sinkt die Intention.
Empirische Untersuchung
Untersuchung zeigen, dass das Modell für ältere Personen gut geeignet ist um sportliche Aktivität vorher zu sagen, bei 18-40 jährigen zeigt es sich als eher unbrauchbar weil sich diese Personengruppe weniger Gedanken über Gesundheit macht. Laut Fuchs haben von den Personen mit einer starken Intention innerhalb von 6 Monaten Sport zu treiben etwa 30-35% tatsächlich am Sport teilgenommen. Der Grund für diesen moderaten Prozentsatz ist die Intentions-Verhaltens-Lücke, besser bekannt unter dem „inneren Schweinehund“.
Erweiterung durch Wagner (2000)
Wagner hat das MAARS-Modell von Fuchs um einige Komponenten erweitert. Demnach wirken die Zufriedenheit mit den Inhalten des Sportprogramms (etwa des Kurses im Fitnessstudio), die Zufriedenheit mit dem Kursleiter sowie die Gruppenbindung auf die Intention bzw. auf das Sporttreiben ein.
Quellen
Fuchs, R., & Schlicht, W. (1999). Psychologie und körperliche Bewegung. Sportwissenschaft, 29(1), 109-112.
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