Das relative Risiko (RR) beschreibt den Zusammenhang zwischen Exposition (z.B. körperliche Aktivität) und Outcome (z.B. Herzinfarkt) bzw. gibt Auskunft darüber, um wie viel wahrscheinlicher es ist, mit einem Risikofaktor eine Krankheit zu erleiden.
Beispiel
Es soll das relative Risiko von körperlicher Inaktivität auf das Erleiden eines Herzinfarkts bei einer Population von 700 Personen untersucht werden. Anhand einer Vierfeldertafel können folgende Felder ermittelt werden:
a= krank + körperlich inaktiv = 300 Personen
b= nicht krank + körperlich inaktiv = 150 Personen
c= krank + körperlich aktiv = 50 Personen
d= nicht krank + körperlich aktiv = 200 Personen
Das relative Risiko wird wie folgt berechnet:
RR = [a/(a+b)] / [c/(c+d)] = [300/450] / [50/250] = 3,3. Dies bedeutet, dass die exponierte Gruppe (Exposition: keine körperliche Aktivität) ein 3,3mal so hohes Risiko hat einen Herzinfarkt zu bekommen verglichen mit den Nicht-Exponierten (körperlich aktive). Anders ausgedrückt ist das Risiko eines Herzinfarkts um 330% höher.
Hier noch einmal ein einfacheres Beispiel:
Klassifikation
- RR > 1: Das Risiko der Exponierten (z.B. Personen ohne körperliche Aktivität) ist größer als das Risiko der Nicht-Exponierten (z.B. Personen mit körperlicher Aktivität).
- RR = 1: Exponierte und Nicht-Exponierte haben das gleiche Risiko.
- RR < 1: Das Risiko der Exponierten ist kleiner als das Risiko der Nicht-Exponierten (Exposition als Schutzfaktor)