Lokalisation:
- Körperstamm
Gelenkbildungen:
- proximal mit dem Kopf via Kopfgelenke
- auf Höhe der BWS: gelenkige Verbindungen mit den Rippen
- distal mit den Ossa coxae via Iliosakralgelenke
Lokalisation:
Gelenkbildungen:
Die Wirbelsäule (Columna vertebralis) ist die zentrale Achse des menschlichen Skeletts. Proximal stellt sie die Verbindung mit dem Kopf her (unteres Kopfgelenk, oberes Kopfgelenk), distal stellt sie die Verbindung mit dem Beckengürtel her. Des weiteren steht sie auf Höhe der Brustwirbelsäule mit den Rippen und somit mit dem Brustkorb in Kontakt. Die Wirbelsäule umschließt knöchern das Rückenmark. Man unterteilt sie in Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule.
Die Wirbelsäule besteht aus 24 einzelnen Wirbeln, die durch Bandscheiben (Discus intervertebralis) voneinander getrennt sind.
In der gesamten Wirbelsäule sind folgende Bewegungsausmaße möglich:
Ventralflexion: 150°, Dorsalflexion: 100°, Lateralflexion: 75°, Rotation: 90°
Die Halswirbelsäule besteht aus 7 Wirbel (C1-C7). Die HWS weist wie alle Teile der Wirbelsäule eine physiologische Krümmung auf, die Lordose. Dabei ist die HWS nach ventral konvex gebogen. Der 1. Halswirbel (Atlas) weist keinen Wirbelkörper oder Dornfortsatz auf. Der 2. Halswirbel (Axis) besitzt einen sogenannten Dens axis (Zapfen). Atlas und Axis bilden das untere Kopfgelenke (Art. atlantoaxialis). Der 7. Halswirbel wird auch Prominens genannt, da er deutlich unterhalb der Haut hervorsteht.
In der HWS sind folgende Bewegungsausmaße möglich:
Ventralflexion: 65°, Dorsalflexion: 40°, Lateralflexion: 35, Rotation: 50°
Die Brustwirbelsäule besitzt 12 Wirbelkörper (Th1-Th12). Sie weist eine Kyphose auf, die BWS ist dabei nach ventral konkav geformt. Die Brustwirbelkörper sind massiver als die Halswirbelkörper, da sie zusätzlich deren Gewicht tragen müssen. Die Bewegungsmöglichkeit in der Brustwirbelsäule ist jedoch eingeschränkt. Ein Merkmal der Brustwirbelkörper sind die Gelenkbildungen mit den Rippen.
In der BWS sind folgende Bewegungsausmaße möglich:
Ventralflexion: 35°, Dorsalflexion: 25°, Lateralflexion: 20°, Rotation: 35°
Die Lendenwirbelsäule besteht aus 5 Wirbeln (L1-L5). Es weist wie die HWS eine Lordose auf. Wird die Lordose übernormal verstärkt spricht man von einer Hyperlordose. Die Wirbelkörper der Lendenwirbel sind sehr massiv, da sie das Gewicht aller über ihr liegenden Wirbelkörper und das des Kopfes mittragen müssen.
In der LWS sind folgende Bewegungsausmaße möglich:
Ventralflexion: 50°, Dorsalflexion: 35°, Lateralflexion: 20°, Rotation: 5°
Das dreieckige Os sacrum (Kreuzbein) besteht aus 5 verschmolzenen Sakralwirbeln. Es steht mit den Hüftbeinen in gelenkiger Verbindung (Iliosakralgelenk), ebenso mit dem Steißbein (Art. sacrococcygea).
Das dreieckige Os sacrum (Kreuzbein) besteht aus 5 verschmolzenen Sakralwirbeln. Es steht mit den Hüftbeinen in gelenkiger Verbindung (Iliosakralgelenk).
Das Steißbein (Os coccygis) besteht aus 4-5 verknöcherten Steißbeinteilen. Es bildet den Abschluss der Wirbelsäule nach unten hin.
Jeder Wirbel besitzt einen Wirbelkörper, einen Wirbelbogen und mehrere Fortsätze. Bei den Fortsätzen unterscheidet man zwischen Querfortsätzen (Proc. transversus), Dornfortsätzen (Proc. spinosus), Proc. mamillaris und Proc. articularis. Mehr dazu in den Abbildungen rechts.
Eine Bandscheibe liegt zwischen zwei Wirbeln (zwischen Grund-und Deckplatte der umgebenden Wirbel). Die äußere Schicht wird als Anulus fibrosus bezeichnet, der Gallertkern in der Mitte heißt Nucleus pulposus.
Die Wirbelsäule besitzt sehr viele Bandstrukturen. Dazu zählen folgende:
Lig. longitudinale anterius et posterius (an der Vorder-bzw. Hinterfläche der WS)
Ligg. intertransversaria (zwischen den Procc. transversi)
Ligg. interspinalia (zwischen den Procc. spinosi)
Lig. supraspinale (zwischen den Spitzen der Dornfortsätze)
Lig. nuchae (zwischen Hinterhauptbein und Lig. supraspinale
Ligg. flava (zwischen den Wirbelbögen)
Der Wirbelsäule eng aufliegende ist die autochthone Rückenmuskulatur (ortsständige Rückenmuskulatur). Diese ist für die Stabilisierung und für die fein dosierten Bewegungen der Wirbelsäule zuständig. Darüber liegen weitere Muskelschichten. Mehr dazu: Stammmuskulatur
Kapandji, I. A. (2009). Funktionelle Anatomie der Gelenke: schematisierte und kommentierte Zeichnungen zur menschlichen Biomechanik; einbändige Ausgabe-obere Extremität, untere Extremität, Rumpf und Wirbelsäule. Georg Thieme Verlag.
Platzer, W. (2013). Taschenatlas Anatomie, Band 1: Bewegungsapparat. Georg Thieme Verlag.
Schulte, E., Schumacher, U., & Schünke, M. (2011). Prometheus-Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem.
Tittel, K., & Opitz, K. (1963). Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen. G. Fischer.
Valerius, K. P. (2002). Das Muskelbuch: funktionelle Darstellung der Muskeln des Bewegungsapparates. Hippokrates-Verlag.
Weineck, J. (2003). Sportanatomie. Spitta Verlag GmbH & Co. KG.
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