Im Körper gibt es zum Agonisten (dem aktiven Muskel) immer einen Antagonisten, also einen Gegenspieler. Bei konzentrischer Arbeit des Agonisten arbeitet der Antagonist exzentrisch. Die muskuläre Dysbalance beschreibt die Erscheinung eines unausgewogenen Verhältnisses der Kräfte von Agonist und Antagonist. Dadurch kann es zu Überlastungen von Gelenkstrukturen und/oder ineffizienten Bewegungsmustern kommen. Es herrschen für Spieler und Gegenspieler bzw. Beuger und Strecker Richtwerte bezüglich ihres empfohlenen Kraftverhältnisses vor.
Aagard et al. haben das Verhältnis der Maximalkraft von vorderer Oberschenkelmuskulatur konzentrisch (M. quadriceps femoris) zur hinteren Oberschenkelmuskulatur exzentrisch (Hamstrings) und umgekehrt untersucht und dabei funktionelle Verhältnisse bei verschiedenen Winkelstellungen und Winkelgeschwindigkeiten angegeben (1).
Es herrscht auch für den Rumpf ein empfohlenes Verhältnis zwischen Extensoren (Erector spinae) und Flexoren (vordere Bauchmuskeln bzw. Hüftbeuger). Die Extensoren (Rückenmuskeln) sollten stärker sein als die Flexoren, da die Flexoren einen größeren Kraftarm aufweisen und geringere Muskelkräfte notwendig sind um das gleiche Drehmoment zu erzeugen wie die rückseitigen Extensoren.
Quellen
Aagaard, P., Simonsen, E. B., Magnusson, S. P., Larsson, B., & Dyhre-Poulsen, P. (1998). A new concept for isokinetic hamstring: quadriceps muscle strength ratio. The American Journal of Sports Medicine, 26(2), 231-237.